Amhara ist eine Region im Norden Äthiopiens mit mehr als 23 Mio. Einwohnern. Die Bewohner dort sind von dem seit zwei Jahren andauernden Konflikt in und um Tigray betroffen. Die Zahl der Amhara, die vor Gewalt und gezielten Angriffen in andere Regionen fliehen, steigt. Seit April 2023 kam es überall in Städten zu Kampfhandlungen zwischen dem äthiopischen Militär und Milizen in der Region. Die Kämpfe verschärften sich in den letzten Monaten und es gibt vermehrt zivile Todesopfer.

Unsere Partnerorganisation SIL Äthiopien hat in den letzten zwei Jahren 11 Schulungen über Traumabewältigung in verschiedenen Teilen des Landes durchgeführt. Diese richteten sich hauptsächlich an Pfarrer und geistliche Leiter in Minderheitensprachgruppen, denn viele traumatisierte Menschen sind offen für die Hilfe der Kirche. Dazu nutzt SIL Äthiopien Material des Trauma Healing Institutes mit dem Titel „Healing the Wounds of Trauma“*, ein Buch, das von einer Expertengruppe aus Mitarbeitern von SIL International und Wycliffe Global Alliance geschrieben wurde. Inzwischen hat das Programm weltweit tausenden traumatisierten Menschen geholfen. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Kirchenleitern soll nun in der Amhara-Region Personal ausgebildet werden, das Traumagesprächsgruppen etabliert und leitet, damit die vielen Betroffenen Heilungswege für ihre seelischen Verletzungen finden. Auch nach den Traumagesprächsgruppen wird Begleitung und Unterstützung angeboten; oft entwickeln sich autonome Selbsthilfegruppen daraus.